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Markierungen & Schilder - Wohin des Weges?

11.07.2024

Markierungen, Schilder, Wegzeit-Angaben. Aber welcher Weg ist der Richtige für mein Können? Alles rund um dieses spannende Thema erfahren Sie im folgenden Artikel.

BESCHILDERUNG & MARKIERUNGEN - WELCHEN WEG SCHAFFE ICH?


Eine große Erleichterung beim Wandern ist ein gut beschildertes, markiertes und gewartetes Wegenetz. Auch wer nicht über hochalpine Erfahrung verfügt, kann so die Bergwelt erkunden, sofern er auf den markierten Wegen bleibt. Mit dem Wander- und Bergwegekonzept des Landes Tirol wurde im Jahr 2000 ein für Österreich wegweisendes Konzept entwickelt, das nun dem Österreichischen Alpenverein und den Bundesländern als Grundlage für die Erarbeitung lokaler und regionaler Wanderkonzepte zur Verfügung steht. Die Einteilung der Gehstrecken erfolgt nach der Anforderung an den Wanderer bzw. der technischen Schwierigkeit der Gehstrecke. Wanderwege befinden sich im Allgemeinen im Dauersiedlungsraum und anschließend im Wald. Bergwege erfordern alpine Erfahrung, gute Ausrüstung und umfassendere Vorbereitung. Sie liegen vornehmlich oberhalb der Waldgrenze.

WANDER- UND BERGWEGEKONZEPT - LAND TIROL

BESCHILDERUNG UND WEGWEISER


Die Beschilderung und Markierung der Gehstrecken erfolgt durch Wegweiser (teilweise mit Standorttafeln) und Zwischenmarkierungen. Die gelben, pfeilförmigen Wegweiser mit schwarzer Schrift benennen das Ziel, die Gehzeit, die Wegnummern, den Wegehalter und geben allenfalls durch Piktogramme nützliche Zusatzinformationen (Einkehrmöglichkeiten, Klettersteig, Aussichtspunkt, etc.). Mittelschwierige Bergwege sind zusätzlich mit rotem, schwierige Bergwege mit schwarzem Punkt gekennzeichnet. In einigen Bundesländern wie beispielsweise Salzburg, werden leichte Bergwege auf den Wegweisern mit einem blauen Punkt markiert.

ACHTUNG: In der Schweiz kennzeichnet ein blauer Punkt Alpinewege, welche oft über Gletscher, Schneefelder oder hochalpines Gelände führen.

Bei Zwischen- und Endpunkten beschreibt die weiße Standorttafel die Standortlage genauer. Die Markierung der Gehstrecken ist meist rot-weiß-rot (ev. Mit Wegnummer) aufgemalt. Die Farben der Bodenmarkierungen sagen jedoch in Österreich nichts über die Schwierigkeit der Wanderung aus.

Wanderweg (leicht)

  • Markierung: Tirol: keine Farbe, Vbg/ Schweiz: GELB, Andere Ö-Bundesländer: oft BLAU
  • Technische Schwierigkeit: leicht - allgemein zugänglich - breite Anlage und geringe Steigungen/ Gefälle
  • Anforderungen: keine Bergerfahrung und Bergausrüstung notwendig

Bergwandern (mittel-schwierig)

  • Markierung: ROT
  • Technische Schwierigkeit: mittel-schwierig - überwiegend schmal und oft steil - kurze versicherte Geh- und Kletterpassagen möglich
  • Anforderungen: geübte Bergwanderer, gute körperliche Verfassung - Trittsicherheit - Mindestbergausrüstung

Bergwandern (schwierig)

  • Markierung: SCHWARZ
  • Technische Schwierigkeit: schmal, steil, ausgesetzt (Absturzgefahr) - längere versicherte Geh- und Kletterpassagen 
  • Anforderungen: gute alpine Erfahrung - gute Kondition - Trittsicherheit und Schwindelfreiheit - angepasste Bergausrüstung

Alpinwandern

  • Markierung: Symbol „Alpine ROUTE“ - ACHTUNG: In der Schweiz oft BLAU markiert
  • Technische Schwierigkeit:  weglos bzw. Tritt- und Steigspuren - freies, ungesichertes Geh- und Klettergelände - oft Gletscher/ Schnee- und Eisfelder - selten markiert oder beschildert
  • Anforderungen: hochalpine und umfassende Bergerfahrung - Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Orientierungsvermögen - ausgezeichnete körperliche Verfassung - Kletter- bzw. Gletscherausrüstung

WARTUNG DER WEGE


Üblicherweise werden die Wege von alpinen Vereinen oder Tourismusverbänden erhalten. Wenn ein Wegeerhalter sein gesamtes Wander- und Bergwegnetz nach bestimmten Richtlinien erfasst, einteilt, darstellt, beschildert und entsprechend wartet, kann er beispielsweise in Tirol das „Tiroler Bergwege-Gütesiegel“ für die Dauer von fünf Jahren verliehen bekommen. Alle Wanderwege mit diesem Gütesiegel garantieren einen hohen Qualitätsstandard der Gehstrecken, deren Beschilderung und Markierung.

ANGABE DER WEGZEITEN


Angaben der Wegzeiten sind unterwegs oft sehr hilfreich. Einerseits kann das eigene Tempo und somit die Dauer für die verbleibende Strecke besser eingeschätzt werden und andererseits kann auch besser abgewogen werden, ob eine Strecke noch vor einem Gewitter oder nahender Dunkelheit geschafft werden kann. Doch wie verlässlich sind die angegebenen Wegzeiten und passen diese auch für Jedermann? Die Beschilderung der Bergwanderwege wird häufig auf Grundlage der DIN 33466 berechnet und so von den Alpenvereinen verwendet: ca. 300 Hm/h für den Aufstieg, ca. 4 Kilometer horizontal pro Stunde und ca. 500 Hm/h für den Abstieg. Bei anspruchsvolleren Wegen wie beispielsweise Klettersteige, alpinere Steige und Hochtouren wird die Schwierigkeit und somit eine längere Gehzeit in die Weg-Zeitberechnung mit einkalkuliert. Längere Gehzeiten werden auch für kommerziellere Wege, welche für ein breites Publikum angelegt werden (Themenwege, Rundwege, kinderfreundlichen Wanderungen etc.) angegeben.

ACHTUNG: Diese Zeitangaben sind nur ein Richtwert und nehmen beispielsweise keine Rücksicht auf erschwerte Bedingungen bei schlechten Witterungsverhältnissen (z.B.: Nebel, Nässe, Hitze), die Beschaffenheit des Weges, eventuelle Pausen etc.

WEGEHANDBUCH DER ALPENVEREINE


Beispiel: Scheffauer (2.111m, Kaiser Gebirge) vom Hintersteiner See aus

Es sind 1200 hm und 8 km Entfernung (Aufstieg). Bei 1.200 Höhenmetern im Aufstieg kommt man auf ca. 4 Stunden Gehzeit, die 8 km Horizontalentfernung ergeben nochmal 2 Stunden. Der kleinere Wert (2 Stunden) wird halbiert, und zum größeren Wert addiert. Also 4 Stunden + 1 Stunde = 5 Stunden Aufstiegszeit. Für den Abstieg müssen gut 2 Stunden eingeplant werden. Somit ergibt sich eine Gesamtgehzeit von 7 Stunden. Für Genießer oder auch bei einer Wanderung mit Kindern oder in einer größeren Gruppe gilt es, zusätzliche Geh- und Pausenzeiten einzuplanen.

Anhaltspunkte für entspannte Wegzeiten: 300 Hm/h im Aufstieg, 3km/h horizontal. Für den Abstieg kann man ein Drittel weniger Zeit einplanen (400Hm/h). Aufstieg = größere Zeit + (kleinere Zeit : 2)


Autor: Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit



Mehr dazu:

Mehr Informationen dazu finden Sie unter alpinesicherheit.at.

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