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School Goes Business - Part 5-8
26.06.2024
Die Alpinmesse wurde 2023 von Schülerinnen und Schülern der Ferrarischule sowie Studierenden des Medienkollegs Innsbruck im Bereich Social Media unterstützt. Hier der zweite Teil des Berichtes.
Part 5 - Zwischen Vernunft und Unvernunft
In der Schauredaktion auf der Messe sind hauptsächlich junge Erwachsene zu sehen. Studierende und Schüler:innen die eine verantwortungsvolle Arbeit für die Öffentlichkeit leisten. Da ist der Druck ziemlich Hoch. Vor allem, weil der Jugend heutzutage häufig Unvernunft, Nachlässigkeit und Faulheit vorgeworfen wird.
Beobachtet man aber das Treiben in den Messehallen und in der Redaktion beweisen die jungen Medienfachkräfte Rund um die Uhr das Gegenteil. Allein am Samstag haben sie ca. 30 Beiträge produziert und bearbeitet, alle mit einer hohen Qualität und großer Reichweite (85.000 erreichte Konten). Mit Vorurteilen haben auch Solokletter:innen und Freesolokletter:innen in der alpinen Gemeinschaft zu kämpfen. Die als Hasardeur:innen bezeichneten Sportler:innen wird Lebensmüdigkeit und Gefahrenbereitschaft vorgeworfen. Um diesen Vorurteilen auf den Grund zu gehen und sie gegebenenfalls zu brechen widmet sich das Alpinforum mit einer Diskussionsrunde Spitzensportler:innen, die sich dem besonders gefährlichen Klettern hingegeben haben.
Zu Gast in dieser Runde waren Laura Tiefenthaler, die als 25-jährige solo die Heckmeir-Route am Eiger geklettert ist, Alexander Huber, der sich zusammen mit seinem Bruder als „Huberbuam“ einen Namen als Extremkletterer gemacht hat, und David Arnold, dessen Kletterkünste auch auf Netflix zu bewundern sind. Alle drei sind durch ihre besonderen Leistungen im Bergsport bekannt und mussten sich des Öfteren wegen ihrer Risikobereitschaft rechtfertigen. Auch in der Diskussionsrunde werden die Sportler:innen gefragt, ob sie lebensmüde sind und sich mit dem Begriff Hasardeure identifizieren können. „Wenn man free-klettert versucht man ja die Gefahr zu kalkulieren und zu minimieren. Daher finde ich mich mit dem Titel Hasardeurin nicht ab.“, so die junge Kletterin Laura Tiefenthaler darüber, dass Hasardeur:innen unvernünftig und verantwortungslos sind. „Man muss das Klettern ja auch ein bisschen wollen. Das heißt man bereitet sich vor, trainiert und klettert nicht zum ersten Mal.“, erläutert David Arnold und fügt hinzu „Außerdem bin ich in den Bergen aufgewachsen und schon als Kind auf Hügeln geklettert, es steckt mir im Blut.“
Alexander Huber betrachtet den Begriff Hasardeur:in noch etwas differenzierter:“Kletter:innen sind sich den Gefahren und Risiken bewusst, die sie eingeht. Der Unterschied zu Hasardeur:innen liegt darin, dass die Profis die Gefahren anschließend nicht ignorieren sondern mit ihnen arbeiten, vorausschauen.“ Später ergänzt er „Die Angst am Berg ist unsere beste Lebensversicherung. Denn durch Angst lenken wir den Fokus auf das wesentlich, checken die Route ab und sorgen für unsere Sicherheit.“ Conclusio dieser Diskussion war also, dass nur Menschen, die ihre Gefahren zwar sehen aber ignorieren Hasardeure sind, dass aber risikobereite Sportkletter:innen nicht gleich Helden sind, sondern gut reflektierte Sportler:innen, die sich ihres Tuns bewusst sind. Es wird damit klar, dass Begriffe und Bezeichnungen nicht einfach auf jemanden übergestülpt werden können und ein Gespräch über Motive und Beweggründe für ein Verhalten notwendig sind.Dasselbe gilt für die jungen Medienfachkräfte. Sie beweisen täglich ihr Talent und geben den Aussteller:innen und Expert:innen auf der Messe den Raum, der ihnen Gebührt. Mehr darüber ist auf dem Instagram-Kanal @alpinmesse und auf diesem Blog zu finden.
Part 6 - Lernen im Fokus
Wie schon in den vergangenen Beiträgen erwähnt, hat die Alpinmesse auch in gewisser Hinsicht einen Bildungsauftrag. So finden sich auf der Messe Stände der Bergrettung, des Lawinenschutzes und viele mehr. Doch was noch wenig Aufmerksamkeit bekommen hat, sind die zahlreichen Workshops und Vorträge, die in den Seminarräumen der Messe Innsbruck stattfinden.
Die jungen Medienfachleute des Medienkolleg Innsbruck und der Ferrarischule haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht einen der Vorträge vor den Vorhang zu holen. Hier ein kleiner Einblick auf das Projekt snow.institute: Snow.Institute ist eine Website, die sich voll und ganz der Aus- und Weiterbildung von Ski-und Tourenbegeisterten, sowie Berg- und Wanderführer:innen gewidmet hat. Das Projekt bezeichnet sich selbst als Durstlöscher für Wissen über Schnee, Eis und Risiko Lawine und ist eine Initiative des Lawinenwarndienstes Tirol sowie des Arge Alpe Verbunds. Was findet man auf der Seite?: Neben vollständigen Vorträgen zu den unterschiedlichsten Fachthemen im Bereich Schnee, Eis und Lawine finden sich im Besonderen Grafiken und Bilder sowie gut aufgearbeitet Informationshäppchen.
Das Wertvolle bzw. Schätzenswerte an diesem Projekt ist, dass sämtliche Materialien, ohne Sorge wegen den rechtlichen Rahmenbedingungen, für eigene Vorträge und Ausbildungen verwendet werden können. Sie ist eine großartige Sammlung, die das Leben von Ausbildner:innen enorm erleichtert. Dabei ist die Sprache und das Design der Website so gehalten, dass es sowohl für die Hauptzielgruppe der Ausbildner:innen und Multipliktor:innen als auch für Jugendliche, die mehr Erfahrungen für das Freeriding sammeln wollen, ansprechend ist. Zudem ist durch die Funktion, die Website auf Italienisch zu besuchen, eine Internationalität gegeben. „Die Inhalte der Webseite gehen weit über das Thema „Wie verhalte ich mich bei einem Lawinenabgang?“ hinaus. Das Wissen kann für Skischulwochen, für den Physik- und Geographieunterricht aber auch für die Ausbildung von Bergführern genutzt werden.“, so einer der Projektinitiatoren begeistert.
Der Fokus liegt darin, möglichst viele Menschen über die alpine Welt und ihre Gefahren zu informieren und so Unfällen in den Bergen vorzubeugen. Aus diesem Grund sind die Informationen auch kostenlos und für jede:n verfügbar. Es kann aber auch jede:r mitarbeiten. Da die Seite noch in Arbeit ist und laufend gefüllt wird, sind die Initiator:innen für ein konstruktives Feedback der Webseitenbesucher:innen sehr dankbar. Weitere Infos zu den Programmpunkten auf der Alpinmesse sind auf Instagram unter @alpinmesse sowie auf diesem Blog zu finden.
Part 7 - Vor den Vorhang
Bei mehr als 30 kreativen Köpfen in einer kleinen Schauredaktion und mehreren Auftraggebern ist es unglaublich wichtig, dass es jemanden gibt der den Überblick bewahrt.
Neben der Initiatorin Riki Daurer und dem Lehrer Martin Wieser sind vor allem drei Schüler:innen und Studierende zu nennen, die ein großes Maß an Leistung gezeigt haben. Valentina und David von der Ferrarischule und Stefanie vom Medienkolleg haben die Redaktionsleitung übernommen und für den reibungslosen Ablauf bei der Beitragsentwicklung gesorgt.
Zu ihren Aufgaben zählten:
- Sich ein Bild darüber zu machen, welche Veranstaltungen, Messestände und Personen im Rampenlicht der Beiträge stehen sollen
- Das Bestimmen von Teams für die einzelnen Aufträge.
- Das Koordinieren der Teams. Dazu gehört die Vergabe von Equipment, das Zuteilen von Buddys und die zeitliche Einteilung der Beitragsentwicklung.
- Die Endabnahme der Beiträge.
- Das Posten der Beiträge.
- Eine Ansprechperson für die Mitschüler:innen und Studierenden zu sein.
- Ein/ eine Vermittler:in zwischen Auftraggeber:innen, Lehrer:innen und Redaktionsmitglieder zu sein.
- Und noch viel mehr.
Dass diese Aufgaben, viel Verantwortung, Pflichtbewusstsein und Führungskompetenz abverlangen ist nicht abzustreiten. Das Ergebnis am Messewochenende zeigt aber, dass die drei das erfolgreich gemeistert haben. Aber was hat diese Aufgabe für die jungen Redaktionsleiter:innen bedeutet? Für den Blog haben die Drei folgende Fragen beantwortet:
Wie ist es dir mit deiner Rolle als Redaktionsleitung ergangen?
David: Ich war ja nur der Assistent von Valentina, weil so viele Aufgaben dazu gekommen sind und ich sie unterstützen wollte. Trotzdem war es oft sehr stressig und herausfordernd in der Redaktionsleitung zu sein. Ich habe sehr viel gelernt und hatte auch einiges an Spaß und daher habe ich mich in meiner Rolle wohl gefüllt. Besonders, weil wir auch Zuspruch von unseren Mitschüler:innen bekommen haben.
Valentina: Ich war am Anfang sehr überfordert. Die Aufgaben und generell eine Redaktion sind für uns alle neu. Aber ich habe mich intensiv mit meiner Rolle befasst und mich vorbereitet und je mehr ich das gemacht habe, umso mehr ist mir die Leitung gelungen. Immer mehr habe ich die Leitung mit Spaß verbunden und Ich bin sehr stolz auf mich.
David und Valentina: Aber die Lorbeeren für die Arbeit sollten ganz unseren Mitwirkenden entgegengebracht werden.
Stefanie: Ich war in diesem Projekt hauptsächlich für die Studierenden des Medienkollegs zuständig. Diese Aufgabe war mir sehr wichtig, da ich mit Informationen meinen Mitstudierenden helfen konnte. Ich war später auch immer mehr Informationsstelle für die Ferrarischüler:innen, hab ihnen unter die Armen gegriffen und eine Art Buddy-System zwischen Kolleg und Ferrarischule etabliert. So konnten wir vom Kolleg, das, was wir in Nürnberg beim Kirchentag gelernt haben, gleich weitergeben.
Wie hat dir die Alpinmesse und das Arbeiten dort gefallen, was hast du mitgenommen?
Stefanie: Ich habe durch meine Aufgabe, am Messestand zu bleiben und sowohl Ansprechperson für Messebesucher:innen als auch für die Mitwirkenden zu sein, nicht viel von der Messe mitbekommen. Was ich aber schon gesehen habe ist, wie viel Spaß meine Kolleg:innen bei der Messe haten, durch die Videos aber auch durch deren mündliche Berichte und von dieser Freude habe ich mitgezehrt. Spannend war auch das große Interesse der Messebesucher:innen. Wir waren in der Schauredaktion immer in deren Sichtfeld und so sind einige zu mir gekommen und haben uns neue Projekte angeboten oder wollten sich über eine Ausbildung für sich und Familienmitglieder informieren.
David: Ich habe auf der Messe vor allem sehr viel fürs spätere Leben mitgenommen. Egal ob im sportlich-alpinen oder im redaktionellen Bereich. Der wichtigste Punkt ist sicher „Es haut nicht immer alles gleich hin“. Doch wenn man dran bleibt, klappt es irgendwann. So ist es sicher auch im richtigen Arbeitsleben.
Valentina: Ich habe gelernt, wie man mit Problemen umgeht und wie man Aufgaben gut koordiniert. Diese Erfahrung werde ich nie vergessen.
Auf die Frage ob die drei jungen Medienfachkräfte und Redaktionsleiter:innen die Aufgabe wieder übernehmen würden kam von allen Seiten ein klares JA!
Part 8 - Die Autorin
Alicia Martin Gomez ist seit 2022 Studentin am Medienkolleg Innsbruck. Schon zu Beginn ihrer Ausbildung interessierte sich die 26-Jährige für den Bereich Journalismus, im Besondern für Berichterstattungen von Kunst- und Kulturprojekten. Erfahrungen im Bereich Kunst und Kultur bzw. Veranstaltungen sammelte sie unter anderem durch ihre jahrelange Arbeit am Tiroler Landestheater aber auch durch ihre Teilnahme an den World Championships of Perfoming Arts in Long Beach California.
Weitere Projekte der jungen Medienfachfrau waren die Videoproduktion bei der Circular Design Week 2023, die Regie und Beitragsgestaltung der Radiosendung "Good Vibes Only" (On Air im Radio Freirad am 21.06.2023 17:00), die Mitwirkung in der Multimediaredaktion am deutschevangelischen Kirchentag 2023 (Erstellen von Beiträgen für Facebook, Instagram und Website), die Tontechnik bei der Radiosendung "Bewusst Leben" (On Air im Radio Freirad am 27.02.2023) und ein dreitägiges Praktikum bei Ö1 im April 2023 (Mitwirken beim Produzieren und Schneiden einer Sendung). Seit Februar 2022 ist sie außerdem freischaffende Redakteurin bei den Regional Medien Austria, im Besondern im Raum Westliches Mittelgebirge.
Des Weiteren schrieb sie zwei Artikel für das Kulturmagazin Komplex. Mit der Arbeit bei der Alpinmesse sammelte sie vor allem Erfahrungen in der Öffentlichkeitsarbeit (Presseaussendungen und Pressekonferenzen).