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Risiko Hochgebirge: Hochtouren in Zeiten des Klimawandels

05.02.2025

Heiße Sommer, die Adria warm wie eine Badewanne: Was für Wassersportler wie ein Traum klingt, entpuppt sich für begeisterte Hochalpinisten als Alptraum.

Felsstürze und Vermurungen aufgrund von extremen Wetterereignissen nehmen zu, geschlossene Hütten und gesperrte Wege sind die Folgen. Nun stellt sich die Frage, wie Bergsteigerinnen und Bergsteiger in Zeiten des Klimawandels weiterhin mit vertretbarem Risiko im Hochgebirge unterwegs sein können.

Gelände


Die Null-Grad-Grenze steigt, der Permafrost löst sich auf, Steinschlag und Felsstürze sind die Folge. Wege müssen gesperrt und Routenverläufe geändert werden. Durch das Abschmelzen der Gletscher wird der Zustieg zu diesen schwieriger: Schutt, Morast und Gletscherseen erschweren bzw. versperren den Weg. Ebenso stellen ausgeaperte, ehemals vergletscherte Übergänge, die vor einigen Jahren noch einfach zu passieren waren, jetzt ein Problem dar. Diesem Umstand wurde auf vielbegangenen Routen bereits Rechnung getragen und Klettersteige installiert, bei einigen Übergängen muss auch abgeseilt werden. Aktuelle Informationen zu den Veränderungen im Gelände sind wichtiger denn je. Diese sind auf seriösen Internetportalen, wie beispielsweise alpenvereinaktiv.com zu finden.

Verhältnisse


Noch dramatischer als das Gelände verändern sich die Verhältnisse: Stein- und Eisschlag werden ständige Begleiter auf Hochtouren. Damit eng verbunden ist die Jahreszeit, in der anspruchsvolle, kombinierte Hochtouren unternommen werden können: Diese müssen im Spätherbst oder Frühjahr begangen werden, die Null-Grad-Grenze stets im Auge behaltend. Friert es über Nacht nicht mehr durch, nützt leider der zeitigste Aufstieg nichts mehr, denn dann führen die Gletscherbäche 24 Stunden sehr viel Wasser und sind ohne künstliche Stege kaum noch zu überwinden, Spaltenbrücken tragen nicht mehr, die Schneeoberfläche ist mühsam zu begehen und am Gletscher waten Berg-Enthusiasten im Sumpf …

Die zum Teil extrem warmen Sommer setzen den Gletschern gehörig zu. Für Bergsteiger bedeutet dies größere Spaltensturzgefahr aufgrund geringerer Schneeüberdeckung, Bergschründe und Randklüfte sind schwieriger zu überwinden und Spaltenzonen ändern sich schneller als früher. Vom blinden Nachgehen eines älteren GPS-Tracks am Gletscher muss dringend abgeraten werden.

Mensch und Ausrüstung


Der Steinschlaghelm ist heute auf Hochtouren Standard und auf manchen Touren ist bereits ein Klettersteig-Set obligatorisch. Abseilvorgänge auf ehemals vergletscherten Übergängen erfordern entsprechendes Material und Know-how und beim Überwinden von Bergschründen ist man mitunter froh um ein zweites Eisgerät. Achtsames Steigen, um Steinschlag zu vermeiden, ist genauso gefragt wie eine entsprechende Klettertechnik im „aufgesteilten Schutthaufen“ und steinschlaggefährdete Bereiche müssen gemieden oder schnellstmöglich passiert werden. Hohe Temperaturen und intensive Strahlung fordern zudem den menschlichen Organismus.

Fazit:

Bergsteiger müssen sich jedenfalls auf die veränderten Bedingungen einstellen, sollten sich gut vorbereiten und flexibel auf die sich ändernden Bedingungen reagieren.
 



Mehr dazu:

Weitere Informationen finden Sie unter alpenvereinaktiv.com
 

Text- & Bildquelle: ​​​​​​© ÖAV - Österreichischer Alpenverein / Gerhard Mössmer

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