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School Goes Business - Part 5

Von Alicia Martin Gomez 

 


Zwischen Vernunft und Unvernunft 

In der Schauredaktion auf der Messe sind hauptsächlich junge Erwachsene zu sehen. Studierende und Schüler:innen die eine verantwortungsvolle Arbeit für die Öffentlichkeit leisten. Da ist der Druck ziemlich Hoch. Vor allem, weil der Jugend heutzutage häufig Unvernunft, Nachlässigkeit und Faulheit vorgeworfen wird. 

Beobachtet man aber das Treiben in den Messehallen und in der Redaktion beweisen die jungen Medienfachkräfte Rund um die Uhr das Gegenteil. Allein am Samstag haben sie ca. 30 Beiträge produziert und bearbeitet, alle mit einer hohen Qualität und großer Reichweite (85.000 erreichte Konten).

Die fleißigen Medienfachleute bei ihrer Arbeit.  Foto von Thomas Maurhart 

Mit Vorurteilen haben auch Solokletter:innen und Freesolokletter:innen in der alpinen Gemeinschaft zu kämpfen. Die als Hasardeur:innen bezeichneten Sportler:innen wird Lebensmüdigkeit und Gefahrenbereitschaft vorgeworfen. Um diesen Vorurteilen auf den Grund zu gehen und sie gegebenenfalls zu brechen widmet sich das Alpinforum mit einer Diskussionsrunde Spitzensportler:innen, die sich dem besonders gefährlichen Klettern hingegeben haben.

Zu Gast in dieser Runde waren Laura Tiefenthaler, die als 25-jährige solo die Heckmeir-Route am Eiger geklettert ist, Alexander Huber, der sich zusammen mit seinem Bruder als „Huberbuam“ einen Namen als Extremkletterer gemacht hat, und David Arnold, dessen Kletterkünste auch auf Netflix zu bewundern sind. Alle drei sind durch ihre besonderen Leistungen im Bergsport bekannt und mussten sich des Öfteren wegen ihrer Risikobereitschaft rechtfertigen. 

Das Alpinforum widmet sich bei der Messe dem Thema „Eigenverantwortung“. Da rücken natürlich Hasardeure in das Rampenlicht. 

Auch in der Diskussionsrunde werden die Sportler:innen gefragt, ob sie lebensmüde sind und sich mit dem Begriff Hasardeure identifizieren können. „Wenn man free-klettert versucht man ja die Gefahr zu kalkulieren und zu minimieren. Daher finde ich mich mit dem Titel Hasardeurin nicht ab.“, so die junge Kletterin Laura Tiefenthaler darüber, dass Hasardeur:innen unvernünftig und verantwortungslos sind. „Man muss das Klettern ja auch ein bisschen wollen. Das heißt man bereitet sich vor, trainiert und klettert nicht zum ersten Mal.“, erläutert David Arnold und fügt hinzu „Außerdem bin ich in den Bergen aufgewachsen und schon als Kind auf Hügeln geklettert, es steckt mir im Bult.“

Alexander Huber betrachtet den Begriff Hasardeur:in noch etwas differenzierter:“Kletter:innen sind sich den Gefahren und Risiken bewusst, die sie eingeht. Der Unterschied zu Hasardeur:innen liegt darin, dass die Profis die Gefahren anschließend nicht ignorieren sondern mit ihnen arbeiten, vorausschauen.“ Später ergänzt er „Die Angst am Berg ist unsere beste Lebensversicherung. Denn durch Angst lenken wir den Fokus auf das wesentlich, checken die Route ab und sorgen für unsere Sicherheit.“ 

Die drei Redner:inn sind sich einig: Solange man die Gefahren kalkuliert ist man kein:e Hasardeur:in. 

Conclusio dieser Diskussion war also, dass nur Menschen, die ihre Gefahren zwar sehen aber ignorieren Hasardeure sind, dass aber risikobereite Sportkletter:innen nicht gleich Helden sind, sondern gut reflektierte Sportler:innen, die sich ihres Tuns bewusst sind. Es wird damit klar, dass Begriffe und Bezeichnungen nicht einfach auf jemanden übergestülpt werden können und ein Gespräch über Motive und Beweggründe für ein Verhalten notwendig sind.

Dasselbe gilt für die jungen Medienfachkräfte. Sie beweisen täglich ihr Talent und geben den Aussteller:innen und Expert:innen auf der Messe den Raum, der ihnen Gebührt. Mehr darüber ist auf dem  Instagram-Kanal @alpinmesse und auf diesem Blog zu finden.